"Brücken bauen"

"draufschauen"

Maturafragen


Kandidat 1:

  1. Frage:
    1. Erkläre diesen kleinen Dialog aus dem Blickwinkel des “4-Ohren-Modells” von Schulz von Thun. (Sketch von Loriot, Feierabend.)
    2. Reagiere auf diese Äußerungen aus allen 4 “Ohren”.
      • (Schikurs, an der Talstation - Max fragt den Lehrer:) Ist die Abfahrt schwer?
  2. Frage: Eine Gruppe von 10 SchülerInnen will eine “lange Nacht des Lesens” im neuen Schulhaus initiieren, für die 7. und 8. Klassen. Du möchtest dabei die Gruppendynamik beobachten (Rangdynamik). Welche Fragen würdest du dir stellen?

Spezialgebiet: Die Arbeit von Claire Graves

Kandidat 2:

  1. Übungen und Spiele: “Alter ego”- Übung, Bergwerksdirektor, Dienstwagenspiel, Secret Coaches (siehe Beilage). - Wofür würdest du als Team-Trainer welche Übung einsetzen? Worauf würdest du in der Beobachtung besonders achten? Welche Aspekte würdest du für die Reflexion herausgreifen?
  2. Die Beiträge von Schulz von Thun zur Kommunikationslehre - was haben sie für dich persönlich zu bieten?

Spezialgebiet: Der radikale Konstruktivismus

Kandidat 3:

Flugzeugentführung

Angestellte einer renommierten Detektei, die von der Polizei um Hilfe gebeten wurden, um den Flugzeugentführer entlarven zu können. Alle DetektivInnen (17) haben Informationen zusammengetragen. Jede Mitspielerin bekommt ein Kärtchen mit einer Schlüsselinformation. Bei weniger TeilnehmerInnen können natürlich auch manche DetektivInnen zwei Karten bekommen, bei mehr SpielerInnen kann man noch irrelevante Informationen dazumischen. Die DetektivInnen tauschen nun verbal ihre Informationen aus (ohne die Kärtchen aus der Hand zu geben!) und versuchen, den Täter herauszufiltern. Die Polizei möchte in 40 Minuten klare Ergebnisse sehen.

(Informationskärtchen siehe Beilage)
  1. Mit welchem Ziel würdest du als Trainerin dieses Spiel einsetzen? Worauf legst du die Beobachtungsschwerpunkte? Welche Aspekte stellst du bei der Reflexion in den Mittelpunkt? Auf welchen Spieltypus bei Klaus Antons geht das Spiel zurück?
  2. Die 3 Subsysteme in Organisationen nach Friedrich Glasl - stelle sie am Beispiel unserer Schule dar und erkläre seine Zuordnung der Prinzipien Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

Spezialgebiet: Kybernetik

Kandidat 4:

  1. Du leitest eine Klausurtagung für ein Team von HeimerzieherInnen, das seine Arbeit reflektieren will, nach den Grundsätzen von “Themenzentrierter Interaktion nach Ruth Cohn”.
    • Worauf achtest du besonders, welche Gesprächsregeln gibst du vor?
    • Wie passt deiner Meinung nach das TZI-Modell mit den Phasen der Gruppenbildung zusammen?
  2. VAKOG - erkläre den Begriff und seine Bedeutung im NLP. Was hast du für dich selbst daraus mitgenommen?

Die Schularbeit scheint schlecht ausgefallen zu sein.
Unerhört!
Das geht mir auf die Nerven,
es stinkt mich an,
doch es bringt Würze ins Leben.
Der Lehrer macht uns klar, dass wir mehr lernen müssen.
Das geht bei einem Ohr rein, beim anderen hinaus.
Als wir das Schularbeitsheft in die Hand gedrückt bekommen, stinkt es schon förmlich zum Himmel.
Eine faule Sache, im doppelten Sinn.
Es ist nicht gerade eine Augenweide.
Sprachlos stopfe ich das Heft in meine Schultasche.
Ich begreife, dass etwas geschehen muss.
Ich habe Lunte gerochen
Und schlucke den bitteren Geschmack hinunter.
(Christoph, 5E)

Spezialgebiet: Die Systemtheorie von Niklas Luhmann

Kandidat 5:

  1. Thema “Führungsstile”: Eine staatliche Schule (ca. 600 SchülerInnen), eine kleine PR-Agentur mit insgesamt 6 MitarbeiterInnen, die Niederlassung eines Elektroartikelherstellers mit Produktion und Verkauf - welche Führungsstile erwartest du bei jeder Organisation? Wonach unterscheidest du sie?
  2. Thema “Feedback”: Nach einem Referat, das Valentin gehalten hat (7. Klasse AHS), bittet der Lehrer die Klasse um Feedback. Folgende Meldungen kommen:
    • Anna: Ich finde, er hätte freier sprechen müssen, es hat irgendwie auswendig gelernt gewirkt.
    • Marlies: Man hat sich nicht immer ausgekannt, weil er nichts an die Tafel geschrieben hat.
    • Philipp: Ich hab mich schon ausgekannt - er hat ja am Anfang gesagt, welche Abschnitte kommen, und die Namen sind ja nicht so wichtig.
    • Konrad: Es war auch gut, dass er es so persönlich gemacht hat, er hat von sich selbst erzählt und so. Er kennt sich sehr gut aus bei dem Thema.
    • Lorenz: Mich hat gestört, dass er so viel auf den Boden geschaut hat.
    • Christine: Ich hab’s witzig gefunden, es war oft etwas zum Lachen dabei.
      1. Wie bewertest du dieses Feedback?
      2. Formuliere aus den Inhalten dieser Rückmeldungen ein Feedback-Sandwich (Trinergy-Sandwich) und erkläre den Aufbau.

Spezialgebiet: Virginia Satir

Kandidat 6:

  1. Eine Firma mit ca. 80 MitarbeiterInnen will ein Fortbildungsprogramm starten. Du bist mit der Leitung dieses Projekts beauftragt worden, als ProjektmitarbeiterInnen stehen dir 15 Personen zur Verfügung, die dafür allerdings nicht ganz freigestellt werden. Wie planst du dieses Projekt? Worauf achtest du bei der Zusammensetzung der Projektteams?
  2. Ihr habt ein “Trinergy-Spiel” entworfen. Erkläre dem Auftraggeber die Überlegungen, die euch beim Konzept geleitet haben, die Positionierung des Spiels und die erwünschten Effekte. Verwende dabei Graves Level 6.

Spezialgebiet: Beratungsformen

Kandidat 7:

  1. Marshall B. Rosenberg, Gewaltfreie Kommunikation: Wie beurteilt Rosenberg die folgenden Äußerungen? Welche müssten wie umgeformt werden?
    • Ich fühle mich, als ob ich mit einer Wand zusammenleben würde..
      Ich bin traurig, weil meine beste Freundin ins Ausland zieht und ich gerne mit ihr zusammen bin.
      Ich möchte, dass du mich verstehst.
      Ich bitte dich, dass du am Wochenende den Großeinkauf übernimmst.
      Du hast gestern den Geschirrspüler nicht ausgeräumt.
      Max stellt sich dauernd als der Größte dar.
  2. Betrachte diese Kommunikation aus dem Blickwinkel der Transaktionsanalyse. Wie entwickeln sich die Transaktionen, wie verändert sich der Ich-Zustand, aus dem der Gast kommuniziert? (Loriot: Sketch “Schmeckt’s?”)

Spezialgebiet: Organisationsentwicklung

Kandidat 8:

  1. Setze die Textstellen aus Goethes “Vorspiel auf dem Theater” in Beziehung zum Modell des “Inneren Teams” von Schulz von Thun. - Was kann dieses Modell deiner Meinung nach leisten?
  2. In einer Firma gibt es einen groben Konflikt zwischen der Fertigungsabteilung und der Auslieferung. Die Auslieferungsabteilung beklagt sich über Mängel in der Termineinhaltung bei der Fertigung und verlangt eine hierarchische Höherstellung, um mehr Einfluss nehmen zu können. Immer wieder erscheinen die Vertreter beider Abteilungen beim gemeinsamen Vorgesetzten und liefern sich Wortgefechte. - Wie würdest du diesen Konflikt nach Friedrich Glasl typisieren?

Spezialgebiet: "Brief solution focused therapy" von Steve de Shazer

Kandidat 9:

  1. In einer Beratungssituation schildert ein Klient (Sozialarbeiter) seine Situation wie folgt:
    • Ich bin mit einer Familie in einer Sackgasse. Mir ist nicht ganz bewusst, wie sehr ich mich mit denen unbewusst schon verstrickt habe. Die Mutter, die sehr depressiv wirkt und ständig davon redet, wie schwer sie mit dem Leben zurecht kommt [...] Der Vater würde seiner Frau helfen wollen, aber sie zieht sich zurück [...]. Er fühlt sich schuldig, ... so fühlt auch er sich wie gelähmt und das zieht einen so richtig hinunter. [...] Sie hat einen Sohn aus erster Ehe mitgebracht, der mit seinen 13 Jahren nicht in die Schule gehen will und sehr an ihr hängt und sich bei schulischen Aufgaben schwer konzentrieren kann. Die Großmutter (väterlicherseits) hat irgendwie Kontakt zum Buben. Vorgestellt wurde der Bub wegen Schulphobie, aber meiner Meinung nach gibt es ein schweres Paarproblem und der Bub ist da nur trianguliert. Ich möchte dem Buben, der mir irgendwie Leid tut, helfen, aber ich bekomme gegenüber der Mutter irgendwie einen Gefühlsstau. (zusammengefasst nach W.Schüers/H.Brandau, Spiel- und Übungsbuch zur Supervision.)
    • Wie wirkt diese Schilderung auf dich? Was kann sie deiner Meinung nach beim Berater auslösen?
    • Wie interpretierst du die Schilderung unter dem Aspekt des “Dramadreiecks”?
  2. Die Metamodellfragen des NLP - welche Bedeutung können sie für dich und deine Kommunikation haben?

Spezialgebiet: Familienaufstellungen nach Bert Hellinger